Insektenhotel-Bau
Was wird als Insektenhotel angeboten? Hilft es oder ist es nur fürs Auge?

Was in Läden zu finden ist, soll für das menschliche Auge schön aussehen und zeugt öfter von wenig biologischem Sachverstand. Kiefernzapfen, Stroh oder Baumrinde sind Füllmaterial, das schon mal einem Ohrwurm(-kneifer) oder einer Florfliege als Unterschlupf dient. Aber diese Arten finden in rissiger Baumrinde überall genug Platz.
Was also hilft Wildbienen wirklich? Nicht zu sandige erdige Abbrüche, gerade wenn diese nicht vom Regen sofort weggespült werden, können ein Angebot sein, in das die Wildbienen ihre Brutröhren graben. Gerne werden Hölzer mit Löchern angeboten, darin nisten keine lästigen Wespen, Stechmücken oder Plagegeister, vielmehr Gartenhelfer, die Wildbienen. Sie sind wie Hummeln geradezu ein Muster an Friedfertigkeit. Es sind keine Staaten mit Verteidigern, also „alleinerziehende Mütter“, sie weichen jeder Konfrontation aus, um sich selbst und somit den Arterhalt nicht zu gefährden.
Wenn sie sammeln, bestäuben sie Wildpflanzen, Obstbäume, Gemüse sowie Kräuter und tragen den Pollen oder den Nektar in ein Loch neben dem Ei. Sie verschließen es mit Lehm-/Harzdeckeln. Oft legen sie in einem Loch mehrere Brutkammern hintereinander an. Die vorderen, zuletzt gelegten Eier, haben mehr Sonne und Wärme und schlüpfen zuerst. Die allererste Kammer lassen sie frei, gegen hungrige Vögel!

Solche Nisthilfen sollen sonnenbeschienenen natürlichen Vorbildern gleichen, also Käfer-Fraßgängen. Die werden immer ins Längsholz - NICHT aber ins Stirnholz gebohrt und sind hinten verschlossen. Stirnholz reißt, fasert, es dringen Feuchtigkeit, Pilze und Parasiten ein. Die Bohrlöcher sollten sauber, ca. so tief wie ein kleiner Finger sein und einen Durchmesser von 3-9 mm haben.
Wichtig ist auch die Wahl des Holzes: Weichholz quillt bei Feuchtigkeit zu und weist Fasern auf, welche die zarten Flügel verletzen würden. Es wird nicht besiedelt. Man kann Restholz, auch Thermo-Esche-Abfälle aus Paneelen, einfach und schnell „löchern“.
Anbei eine Anleitung für den Insektenhotel-Bau, die wir im März mit 12 Kindern genutzt haben.