Eisvogel

Umgang mit verlassenen Jungvögeln

19.05.18
Die NABU-Ortsgruppe Neu-Isenburg bekommt derzeit wieder viele Anfragen zum richtigen Umgang mit Jungvögeln. Zunächst sollte beachtet werden, dass es in der Brutzeit verboten ist, Bäume oder Sträucher zu schneiden. Wichtig zu wissen ist ansonsten vor allem: Herumhopsende Jungvögel sind fast immer nicht aus dem Nest gefallen.

Manche Arten (Amseln) flüchten nur sehr früh aus dem Nest und verteilen sich. So können immer einige überleben, auch wenn eine Katze oder Elster eines frisst. Diese kleinen Piepser stehen mit den Eltern in Rufkontakt und werden ab und zu gefüttert!

Die Jungvögel sollten auf keinen Fall mit nach Hause genommen werden, höchstens im nahen Gebüsch versteckt! Unsere Vögel riechen so "schlecht" wie wir Menschen. Berührte Vögel werden nicht verlassen. Vögel sind Augentiere!

Man darf sie nicht der Natur entnehmen! Wenn man Vögel aufziehen wollte, müsste man sie manchmal alle Viertelstunde über viele Tage mit dem richtigen Futter versorgen. Danach, wenn sie in Freiheit gelassen werden, sind sie schnell weg gefressen, weil sie keine Eltern hatten, die ihnen klar gemacht haben, was eine Katze oder ein Sperber ist. Alle Mühe wäre umsonst. Gerade intelligentere Vögel lernen viel von ihren Eltern, auch was Glas bedeutet, was schnellfahrende Autos sind, wie man an Futter gelangt, wenn es schlecht erreichbar ist. Das alles fällt bei Handaufzuchten aus.

Grundsätzlich gilt: Solange die Jungvögel sich noch gelegentlich durch Bettelrufe und Stimmfühlungslaute melden, stehen sie in Kontakt mit ihren Eltern. Die Fütterung wird oft übersehen. Bitte lassen Sie die Piepser also weiter piepsen, aber nicht mitten auf dem Weg oder der Straße. Danke.