Eisvogel

Hände weg von Kaulquappen und Fröschen

Laich
Laich. Quelle: Pixelio.de / Sabine Geißler
Unsere Frösche, Kröten und Molche sind hochgradig gefährdet. Es ist nicht zulässig, sie der Natur zu entnehmen. 
Eltern, die ihren Kindern gestatten, Kaulquappen zu fangen, um sie im Marmeladenglas beobachten zu können, verstoßen heute gegen das Naturschutzgesetz, obwohl sie sich erinnern, dass es in ihrer eigenen Kindheit vielleicht üblich war.
Lehrer, die zwecks Studien im Biologieunterricht Froschnachfahren fangen oder fangen lassen, benötigen eine gesonderte Genehmigung durch die untere Naturschutzbehörde!

Diese Schutzmaßnahme hat ihren Grund in der Bedrohung dieser Arten:
Früher gab es überall in der Landschaft kleine Gewässer, Stellen, die nach dem Zurückweichen des Hochwassers noch für lange Zeit mit Wasser gefüllt blieben. Bis in die 50er und 60er Jahre wurden diese natürlichen Tümpel durch wasserregulative Maßnahmen, Entwässerungen und Verfüllungen zwar größtenteils vernichtet, aber zugleich ersetzt durch Viehtränken auf den Weiden oder Feuerlöschteiche in der Nähe von Gehöften. Pflanzen und Tiere, speziell die Amphibien, die auf solche kleinen Gewässer spezialisiert sind, fanden so für lange Zeit hervorragende Lebensmöglichkeiten.
Inzwischen ist dies jedoch vorbei. 80 bis 90 Prozent dieser Kleingewässer sind in den letzten Jahren zerstört worden. Dies reicht hin bis zur Asphaltierung oder Betonierung selbst kleiner Wege, so dass bei lehmigem Boden mit Wasser gefüllte Wagenspuren wegfallen. Diese kleinsten „Gewässer“, deren Wasser oft gerade lange genug hält bis das Kaulquappenstadium überwunden ist, lassen sich durch größere Seen wegen des Eier vertilgenden Fischbesatzes nicht ersetzen. Deshalb kommt der Anlage von Folienteichen OHNE GOLDFISCHE eine wichtige Bedeutung zu.

Der Naturschutzbund Deutschland bemüht sich, die letzten Kleingewässer zu schützen, neue anzulegen und zu bewachen. Genannt seien hier nur die Ausweisung des Bruches von Gravenbruch (Eirundwiese) als Naturschutzgebiet und die Herstellung eines Amphibien-schutzgebietes im Heegwald (bei den Fischer-Lucius-Kleingartenanlagen). Dazu kommt die Rettungsaktion, die alljährlich an der L 3117 stattfindet, um die Grasfrösche zu Tausenden vor dem Überfahrenwerden zu retten (und die Autofahrer vor Schleuderpartien zu bewahren).
Dies allerdings kann nicht den Sinn haben, dass die Kaulquappen letztendlich in Einmachgläsern verenden.